© Judith Hartenstein, 2007,lectio@theol.unibe.ch, ISSN 1661-3317
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01-2007
Judith Hartenstein Mary Magdalene the Apostle: A Re-interpretation of Literary Traditions?
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Abstract:
Maria Magdalena ist eine wichtige Person des entstehenden Christentums, die in vielen Evangelien vorkommt und dabei mitunter eindeutig als eine Apostelin, d.h. als Person mit Beauftragung und Lehrautorität, dargestellt wird. Ist die Vorstellung von der Apostelin Maria Magdalena eine alte Tradition, die sich leider nur in wenigen Zeugnissen erhalten hat, wie oftmals angenommen? In meinem Aufsatz untersuche ich die Darstellung von Maria Magdalena in verschiedenen Schriften, und zwar anhand der für das Apostelamt besonders relevanten Geschichten der Erscheinung des Auferstandenen. Dabei zeigt sich, dass Maria Magdalena in später entstandenen Schriften deutlicher Apostelin ist als in früheren. Der Befund lässt sich m.E. als eine Weiterentwicklung der im Matthäusevangelium erzählten Erscheinungsgeschichten erklären: Das Johannesevangelium, die Sophia Jesu Christi und das Mariaevangelium verstärken jeweils Marias apostolische Rolle, indem sie unterschiedliche Traditionen interpretieren und umgestalten. Im zweiten Jahrhundert wird Maria Magdalena als Apostelin angesehen. Aber anders als z.B. bei Thomas gehört die Anerkennung ihrer persönlichen Autorität als beauftragte Lehrende nicht zum frühesten erhaltenen Bestand der Traditionen über sie.
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PD Dr. Judith Hartenstein,
geboren 1964, Studium der Evangelischen Theologie, Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin, Vikariat und Ordination in der Evangelischen Kirche im Rheinland, wissenschaftliche Assistentin und seit 2006 Privatdozentin im Fach Neues Testament in Marburg.